Das Romberg-Verfahren

 
  • Grundlage des Romberg-Verfahrens ist eine spezielle Eigenschaft der zusammengesetzten Trapezregel mit äquidistanten Knoten
    T(h)= (h/2)(f(a)+2*summe_{i=1,n-1}f(a+i*h)+f(b)), h=(b-a)/n .
    Der Fehler dieser Quadraturformel hat für zweimal stetig differenzierbares f die Form
    -(1/12)(b-a)*h2*f"(xs) mit xs in [a,b]
  • Beim Rombergverfahren wird dabei die Genauigkeit der Integration durch Extrapolation verbessert. Grundlage ist eine genauere Fehlerentwicklung der Form
    T(h) = I + summe{i=1,m} pi h2i + O(h2m+2) .
    für 2m+2 mal stetig differenzierbares f. Wenn f ausserdem periodisch ist mit Periode b-a, dann sind die pi sogar alle null. Vorsicht: die Konstante im O-Term ist m-abhängig. Dies ist keine Potenzreihe, sondern eine asymptotische Entwicklung!
  • Nimmt man z.B. T(h) und T(h/2), so kann man leicht ausrechnen, daß
    T(h)+(1/3)*(T(h)-T(2h)) = I + O(h4). Interpretiert man T(h) als Polynom in h2, dann sieht man, daß das eindeutige Polynom von Grad <= k, das die Werte (hj2,T(hj)), j=i-k,..,i interpoliert, ausgewertet an der Stelle h=0, eine Integralnäherung von der Fehlerordnung hi-k2k+2 liefert. Diesen Rechengang nennt man Extrapolation der Schrittweite auf die Schrittweite 0.
  • Man berechnet nun zunächst die Integralnäherungen mit der summierten Trapezregel zu den Schrittweiten h, h/2, h/4, ... und berechnet dann den Wert des beschriebenen Interpolationspolynoms an der Stelle 0 direkt.
  • Man erhält also ein ganzes Feld von Integralnäherungen Ti,k, dessen Werte in Spalte k die Fehlerordnung 2k+2 besitzen und das nach Spalten und Diagonalen gegen den wahren Integralwert konvergiert.
  • Bei fortgesetzter Schrittweitenhalbierung sind alle Näherungswerte auch als Riemannsummen darstellbar, das Verfahren konvergiert also auch dann, wenn f nur Riemannintegrierbar, aber nicht glatt ist. Allerdings bringt dann die Extrapolation keinen Vorteil.
 

Die Eingaben

 
  • Eingegeben wird lediglich die Funktion, die integriert werden soll und das Intervall. In einer Tabelle sind einige Funktionen zur Auswahl angegeben. Anbei befinden sich die exakten Integralwerte und evtl. die maximale Differenzierbarkeitsstufe.
  • Es besteht auch die Möglichkeit, eine eigene Funktion einzugeben (FORTRAN-Konvention). Dazu werden dann Integrationsgrenzen benötigt.
 

Die Ausgaben

 
  • Ausgegeben wir das sogenannte Romberg-Tableau. In der ersten Spalte stehen die T(h) für h=b-a, h/2, h/4, ... . In Spalte k stehen die Werte Ti,k . Ist tatsächlich f 2k+2 mal differenzierbar, dann sollten die Quotienten
    (Ti,k-Ti-1,k)/(Ti-1,k-Ti-2,k)*4k+1,
    das sind die "Kontrollkoeffizienten", alle <=1 sein. Dies ist also gewissermassen ein Regularitätstest für f. Man muß aber bedenken, daß für grösseres i deren Auswertung schon durch Rundungsfehler (Subtraktion fast gleicher Zahlen) so verfälscht sein kann, dass sich unsinnige Werte ergeben.
  • Ist ein Kontrollkoeffizient nicht auswertbar, wird er 0 gesetzt.
  • Hier wird versucht, das Integral mit einem relativen Fehler von 10-14 zu bestimmen. Es werden aber höchstens 20 Halbierungssschritte ausgeführt, also 220+1 Funktionswerte maximal berechnet.
 

Fragen ?!

 
  • Vergleichen Sie die erreichten Genauigkeiten in den Spalten mit denen in den Zeilen. Was fällt auf ?
  • Was passiert bei niedrigen Differenzierbarkeitsstufen mit dem Genauigkeitsverhältnis zwischen Spalten und Zeilen ?
 

Das Eingabeformular

 
 

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13.01.2009