Uneigentliche Integration

 
  • Die Gauß-Kronrod-Formeln sind Quadratur-Formeln mit sehr hoher Ordnung (3n+1). Sie entstehen, indem man zur klassischen Gauss-Formel mit n Knoten (und der Ordnung 2n, d.h. Exaktheit für Polynome vom Grad 2n-1) n+1 weitere Knoten geeignet hinzufügt. D.h. sie können bei nur 2n+1 Funktionsauswertungen jedes Polynom vom Grade 3n exakt integrieren. Man hat dann mit den Funktionsauswertungen die Möglichkeit, sowohl die Näherung der Ordnung 2n als auch die mit der Ordnung 3n+1 zu bilden und hat mit deren Differenz eine gute Schätzung des Quadraturfehlers. Eine Anwendung der Integration nach Gauß-Kronrod ist die Approximation von uneigentlichen Integralen. Dabei wird ausgenutzt, daß die Knoten der Gauß-Kronrod-Quadratur (genau wie die der Gauß-Quadratur) im Inneren des Intervalls liegen.
  • Bei einem uneigentlichen Integral von Typ Ib f(x) dx wird zunächst mit der Transformation z = 1/(x-b+1) auf das Intervall (0,1] transformiert.
  • Da in der 0 keine Auswertung des Integranden auftritt, kann nun die adaptive Quadratur auf Basis der Gauß-Kronrod-Formeln angewendet werden. Dabei wird versucht, auf jedem Teilintervall die Forderung
    |erri| <= (xi+1-xi)/(b-a) *( epsrel |Ii| +epsabs)
    für den Integrationsfehler zu erfüllen. Ii ist der geschätzte wahre Wert des Teilintegrals.
  • Uneigentliche Integrale auf (-unendl,b] werden durch Vorzeichenumkehr behandelt und Integrale über ganz R werden in zwei Teile zerlegt.
 

Die Eingaben

 
  • Eingegeben wird die Funktion, die integriert werden soll. In einer Tabelle sind einige Funktionen zur Auswahl angegeben. Dabei sind die exakten Integralwerte angegeben. Der Integrationsbereich ist dabei stets [0,unendlich[.
  • Es besteht auch die Möglichkeit, eine eigene Funktion einzugeben (FORTRAN-Konvention). Dazu werden dann Integrationsgrenzen bzw. Typ des Integrals benötigt.
  • Es sind die zwei Parameter epsrel und epsabs anzugeben.
  • Für die Ordnungstufe n ist die Wahl n=7, d.h. Ordnung=21, vorgegeben.
 

Die Ausgaben

 
  • Ausgegeben wird die zu integrierende Funktion, die Integralnäherung, die Fehlerschätzung, die benötigten Funktionsauswertungen und (falls bekannt) der exakte Fehler.
  • Eine Grafik zeigt die auf ]0,1] transformierte Funktion (genauer die stückweise linear Interpolierende der benutzten Funktionswerte), vermindert um den Minimalwert, sowie als negative Impulse die Teilintervallgrenzen.
 

Fragen ?!

 
  • Welche Rolle spielt das Abklingverhalten der Funktion hier ?
  • Was passiert, wenn die Funktion eine Singularität im Intervallinneren besitzt?
 

Das Eingabeformular

 
 

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22.08.2016